Sollte es tatsächlich ein Zufall sein, wenn Petra Morsbachs Essay „über Machtmissbrauch und Widerstand“ am Ende ausgerechnet 33 Empfehlungen und Überlegungen aufzählt, die „zur Entmystifizierung der Macht und zur Enthysterisierung eben dieses Widerstands gegen den Machtmissbrauch beitragen wollen“, fragt Stefan Förner.
Macht
Die Pandemie hat uns im Griff und versorgt uns täglich mit neuen Aufregern. Warum ist das so? Welche unerhörte Macht ist hier am Werk? Es hat etwas gedauert, bis ich das auf den Begriff bringen konnte. Von Hildegund Keul
Die Päpste der Moderne übten ihr Amt nicht nur durch klassisches Regierungshandeln aus, sondern durch Begegnungen, Reisen und die Feier der Liturgie. Dazu gehört auch die Fußwaschung an Gründonnerstag. Von Andreas Matena
Gibt es in der Kirche – einem Diktum des verstorbenen Kardinals Joachim Meisner folgend – gar keine Macht, sondern nur Vollmacht? Und was bedeutet die göttliche Allmacht für den innerkirchlichen Umgang mit der Macht? Johannes Ludwig plädiert für einen Paradigmenwechsel im innerkirchlichen Machtverständnis.
Wenn die katholische Kirche in der Missbrauchs-Problematik und den strukturellen Problemen, in denen sexualisierte Gewalt und geistlicher Missbrauch begünstigt werden, Veränderungen anstoßen will, braucht sie das Bewusstsein einer lernenden Organisation. Entschiedene Maßnahmen sind dazu unerlässlich, wie der Beitrag von Inge Tempelmann zeigt.
Eine neue liturgische Sprache lebt von ihrem Inhalt und von der Haltung der Sprechenden. Sie bewegt und erzählt. Sprache ist Macht. Sie hat Macht, Wirklichkeit zu schaffen. Von Jacqueline Keune. Wiedergelesen von 2016.
Die Ereignisse im Bistum Chur nimmt Sabine Demel zum Anlass, aus kirchenrechtlicher Sicht nachzufragen: Wie ist die Diskrepanz zwischen der Rede von der Synodalität in der Kirche und der Realität in der Kirche vor Ort, wie sie seit längerem exemplarisch im Bistum Chur zu Tage tritt, zu erklären?
„My idea is to stop thinking about god as a massiv ontological power line that provides power to […]
Ein Seminarist hat sein Priesterseminar als Ort von Disziplinarmacht analysiert. Auf feinschwarz.net folgte eine Debatte um Priesterseminare und Priesterausbildung. Julia Lis führt die Diskussion weiter. Warum unterwerfen sich Seminaristen eigentlich freiwillig diesem System? Die Analysen sind um den Aspekt der „Pastoralmacht“ zu ergänzen.
Ein Seminarist wagt mit Foucault einen kritischen Blick auf Priesterseminare und kirchliche Ausbildungsstrukturen. Ein Regens hat geantwortet. Paulina Pieper reagiert auf die Debatte aus dem nahegelegenen Außen.
Maximilian Heuvelmann hatte sein Priesterseminar auf feinschwarz.net mit einem Gefängnis verglichen. Regens Wolfgang Lehner greift den Aufschlag auf, um weiter über Priesterausbildung nachzudenken: Eine Seminarausbildung kann kein machtfreier Raum sein. Seminaristen und Regens brauchen eine Kultur „differenzierter Sichtbarkeit“.
Was sieht man, wenn man mit Theorien Michel Foucaults auf ein katholisches Priesterseminar schaut? Der Münsteraner Seminarist Maximilian Heuvelmann erlaubt kritische Einblicke hinter die Kulissen.
Die Kirche hat ein Problem mit der Macht, soviel scheint klar. Woher aber die Ressourcen nehmen, um dieses Problem zu lösen? Bettina Eltrop stellt sich einer nahe liegenden Möglichkeit: Sie liest die Bibel.
Judith Klaiber fasst ihre zentralen Erkenntnisse aus dem pastoraltheologischen Forschungsprojekt zu Werte:Bildung in Führung zusammen. Es geht um Biographie, Persönlichkeit, Krisen, Kraftquellen und Existentiale.
Führt Gott uns in Versuchung? Dafür braucht es keinen Gott. Das schaffen wir ganz alleine. Das übersieht die Debatte über die Versuchung durch Gott fast vollständig, meint Hans-Joachim Sander. Aber: Nur Gott ist fähig, die Versuchung zu begrenzen und unschädlich zu machen, in die er hineinführt, weil er nun einmal Gott ist.