Liebe Frau Birnbaum, ich danke für die sachliche und behutsame Besprechung von Franz Schmidts „Buch mit sieben Siegeln“. […]
Musik
Das Werk: ein Oratorium eines gläubigen Katholiken und begnadeten Musikers. Das Thema: das letzte Buch der Bibel, die „Offenbarung“ des Johannes. Der Text: fast ausschließlich Bibeltext aus eben diesem biblischen Buch. Die Zeit: der aufkommende Nationalsozialismus. Das Resultat: grandiose Musik mit scheinbar biblischer Botschaft – und prekärer Schlagseite. „Das Buch mit sieben Siegeln“ von Franz Schmidt ist ein Beispiel für Bibelrezeption im Jahr 1938. Von Elisabeth Birnbaum.
Eine Oper zu einem biblischen Stoff lässt die Titelfigur Bibelverse singen – so weit, so unspektakulär. Doch wenn die Oper „Salome“ heißt und die allerorts als blutrünstige femme fatale verschriene Hauptperson die schönsten Verse des Hoheliedes zitiert, darf das getrost als Provokation betrachtet werden – mit erstaunlichen Folgen. Eine Spurensuche von Elisabeth Birnbaum
In der Bibel ist an vielen Stellen davon die Rede, dass Gott zu den Menschen spricht. Das zu lesen ist eine Sache. Eine andere ist es, sich diese Stimme Gottes klanglich vorzustellen. Und eine dritte ist es, sie anderen hörbar zu machen – im gesprochenen Wort oder sogar in einer musikalischen Umsetzung. Von Elisabeth Birnbaum
Die ersten Kapitel der Bibel befassen sich mit den großen Fragen der Menschheit: Was ist die Welt? Welche Rolle spielt der Mensch darin? Und was hat Gott damit zu tun? Bedeutende Werke der Musikgeschichte griffen darauf zurück, um sich ebenfalls diesen Fragen zu stellen. Elisabeth Birnbaum zeigt, dass sie zu durchaus konträren Antworten kommen …
Mit dem Leipziger Kantaten-Ring hatte das diesjährige Bachfest seinen besonderen Höhepunkt. Dieses musikalische Erlebnis regte Rolf Weibel an, von dieser Erfahrung aus über Evangelium und Musik nachzusinnen.
»Gott sei Punk« ist der Titel eines Punkrockfestivals, das Samstag in der Großen Freiheit 36 (Hamburg, St. Pauli) stattfand. Gerrit Spallek über ein urbanes Phänomen: wenn zusammenkommt, was nicht zusammenzupassen scheint.
Warum und wie kann man sich aus theologischem Interesse mit Rap beschäftigen? Jan-Hendrik Herbst reagiert auf einen Beitrag von Johannes Wiedecke und spürt den Ambivalenzen des Themas nach. Rap gelingt es, gesellschaftliche Missstände und Widersprüche sichtbar zu machen und für diese ein Ausdrucksmittel zu finden.
Ist Hip-Hop, wie die jüngste Debatte um die Echo-Verleihung nahelegt, antisemitisch? Eine Ehrenrettung von Johannes Wiedecke.
Valeryia Saulevich über eine Sängerin, die keine Angst hat vor den dunklen Seiten des Menschseins, aber auch nicht davor, ihr Baby auf der Bühne zu stillen, wenn es weint.
Gedankenexperiment: Würden Sie Ihr Menschsein eintauschen wollen? Wim Wenders, Wanda, Mia und Rammstein wohl nicht. Gerrit Spallek mit dem zweiten Teil seiner Engelreihe.
Alles so schön religiös hier. Doch Pop ist nicht allein wegen seiner religiösen Referenzen aufschlussreich für die Theologie. Sechs pop-theoretische Versuche von Christian Henkel und Teresa Schweighofer.
In Hamburg wird heute ein neues Wahrzeichen eingeweiht. Die Eröffnung der Elbphilharmonie ist nicht nur ein Staatsakt, sondern auch eine Demonstration. Auf welche Wahrheiten das neue Weltwunder hinweist, ist noch nicht festgelegt. Gerrit Spallek verfasst einen Kommentar zur Faszination Elbphilharmonie. Er wirbt dafür, sich in die offenen Diskurse urbaner Interpretationen einzumischen.
Im Dezember wird erstmalig ein Musiker mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Bob Dylan wird für die Schöpfung eines neuen poetischen Ausdrucks in der amerikanischen Gesangstradition geehrt. Der Theologe und Dylan-Kenner Knut Wenzel stellt das Poetische des Folksängers heraus und geht auf die Religiosität seines Werkes ein. Die Musiklegende sei ein ortloser Pilger, der sich am Absoluten abarbeitet.
Mit dem Tod von Rio Reiser ist eine spannungsgeladene Brücke zwischen linksalternativer Szene und christlicher Theologie abgebrochen. Aus dem widerborstigen Rockpoeten macht Gerrit Spallek keinen christlichen Theologen. Sein theologisches Portrait zeigt jedoch, warum der „König von Deutschland“ auch aus christlicher Perspektive fehlt.