Ein apokalyptischer Unterton begleitet aktuelle Protestbewegungen. Regina Polak (Wien) spürt dem Motiv der Apokalyptik in seinen biblischen und politischen Hintergründen nach.
Politik
Rechte und Regeln, faire Kooperation, geordnete Strukturen nach dem Maßstab der Gerechtigkeit? Die Kirche kennt das sehr wohl. Sie hat es im Blick auf die Weltgesellschaft seit langem gefordert. Am Tag der Vereinten Nationen (24. Oktober) kann dies erinnert werden. Jörg Lüer mit einer Bestandsaufnahme. Wiedergelesen.
Am Sonntag 26.9. geht mit der Bundestagswahl die Äre Merkel zu Ende.In der Flüchtlingskrise vor 6 Jahren hat Rainer Bucher ihr Verhältnis zur Christdemokratie analysiert. Wiedergelesen.
Vor 100 Jahren, am 9. Mai 1921, wurde Sophie Scholl geboren. Zu diesem Anlass ein Wiedergelesen-Beitrag von Monika Tremel über Strategien demokratischer Gesellschaften, um aggressiven Populismen zu begegnen. Und zur Frage nach der Politik in der Pastoral – ausgehend von Dorothee Sölle.
Unsere Zeit ist geprägt von vielen Ängsten: Vor der Pandemie; Angst vor dem Verlust von Werten und Identität. Sind wir auf eine Politik der Angst verpflichtet? Über religiöse Intoleranz. Cornelia Mügge liest Martha Nussbaum. Wiedergelesen von 2016.
Es gibt aktuell eine intensive Diskussion zur Rolle von Religionen, besonders des Islam, in der Öffentlichkeit. Konzentriert wird dies in der Debatte um den Islamismus. Bernhard Fresacher (Mainz) weist auf drei Fallen in der Diskussion hin.
Politische Integration oder religiöse Integrität? Vor diese Alternative sind religiöse Menschen durch die Verbannung von Religion aus der Öffentlichkeit gestellt. Patrick Zoll regt zu einem Umdenken an: Das größte Hinternis für Integration sei nicht auf Seiten der Religion, sondern auf Seiten der liberalen politischen Tradition zu verorten. Sein Fazit: Das europäische Integrationsprojekt kann gelingen, wenn wir bereit sind, mehr Religion zu wagen. Wiedergelesen.
Der Titel der neuen Enzyklika von Papst Franziskus „Fratelli tutti“ hat schon zu Debatten geführt, ob der Text genügend gendergerecht sei: Er ist es! Ein Kommentar von Christian M. Rutishauser SJ.
Der französische Philosoph Jacques Derrida (1930-2004) wäre am 15. Juli 2020 90 Jahre alt geworden. Sein Denken der De-konstruktion, der »Entlarvung von Konstruktionen«, ist Zeit seines Lebens mit zahlreichen Vorurteilen bedacht worden. Insbesondere im deutschsprachigen Raum wurde dabei allerdings übersehen, dass in Derridas Relecture der abendländischen Kultur- und Geistesgeschichte zugleich Elemente und Kriterien dieses Erbes erkennbar wurden, die gerade in politischer Hinsicht zukunftsträchtig sind – so die These von Peter Zeillinger (Wien).
Neigen Jugendliche besonders stark zu populistischen Ansätzen in der Politik? Dieser Frage geht Yvonne Everhartz mithilfe der aktuellen Shell-Jugendstudie nach.
Der Religion, zumal dem christlichen Glauben, ist ein störrischer Sinn eingeschrieben. Aus der Überzeugung von der Geschöpflichkeit von Natur und Mensch, von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen folgert eine radikale Vorstellung von der gleichen Würde jedes Menschen, gerade auch der Unterdrückten, Gescheiterten und Leidenden, und damit der Widerspruch gegen Verhältnisse, die Menschen erniedrigen und in Unfreiheit zwingen. Von Wolfgang Thierse.
Die Kolumne für die kommenden Tage 49
Johannes Rauchenberger ist Kurator für zeitgenössische Kunst und Theologe und bietet eine „künstlerische Aschermittwoch-Rede aus Graz“. Er leitet seit vielen Jahren das KULTUM (Kulturzentrum bei den Minoriten Graz) und benennt künstlerische Akzentsetzungen und Interventionen zum Aschermittwoch. Ein Beispiel aus diesem Jahr ist die Installation „Foodporn“.
Julia Lis und Benedikt Kern vom Münsteraner Institut für Theologie und Politik (ITPol) wollten am 1.2.2020 gegen das neue Kohlekraftwerk Datteln 4 demonstrieren. Stattdessen landeten sie für eine Nacht hinter Gittern. Michael Schüßler fragt für feinschwarz.net nach den Hintergründen.
Politische Theologie ist höchst aktuell. Die Wahl eines Ministerpräsidenten in Thüringen mit Hilfe der AfD am 5.2.2020 bildet eine Zäsur im politischen Diskurs – eine rechte Normalisierung. Thesen einer Tagung im Januar 2020 in Frankfurt, die sich mit „Kirche, Theologie und AfD“ beschäftigte, können hier aufschlussreich sein. Ein Beitrag von Mitgliedern des Arbeitskreises Politische Theologie: Jan Niklas Collet, Jonas Erulo, Fana Schiefen, Jan-Hendrik Herbst und Gregor Taxacher.