Politische Theologie ist höchst aktuell. Die Wahl eines Ministerpräsidenten in Thüringen mit Hilfe der AfD am 5.2.2020 bildet eine Zäsur im politischen Diskurs – eine rechte Normalisierung. Thesen einer Tagung im Januar 2020 in Frankfurt, die sich mit „Kirche, Theologie und AfD“ beschäftigte, können hier aufschlussreich sein. Ein Beitrag von Mitgliedern des Arbeitskreises Politische Theologie: Jan Niklas Collet, Jonas Erulo, Fana Schiefen, Jan-Hendrik Herbst und Gregor Taxacher.
Politik
Aktuelle politische Debatten und Entscheidungen (nicht nur) in Österreich sind geprägt vom Thema des Verhaltens gegenüber Immigrant*innen – und hier besonders im Blick auf muslimische Personen. Regina Polak zeigt an Beispielen und anhand des Autors Amin Maalouf auf, dass es Differenzierung im Diskurs braucht; und dass die Haupt-Konfliktlinie zwischen autoritär und demokratisch läuft.
Der Quellcode religiöser Traditionen ist unhintergehbar freigegeben. Gebet ist nicht nur auf kirchliche Handlungsräume beschränkt. Vor 4 Jahren hat Navid Kermani in einer Rede in der Frankfurter Paulskirche zum Gebet aufgerufen. Michael Schüßler analysiert, dass das, was dann kam, ebenso umstritten wie symbolträchtig war. Ein Aufruf zum Gebet, der Fragen hinterlässt. Wiedergelesen
In Österreich sind heute am 29.9.2019 vorgezogene Nationalratswahlen. Vor zwei Jahren bestimmten Themen wie Zuwanderung, Islamisierung und ein „Opfermythos“ das Wahlgeschehen. Manche der von Johann Pock 2017 analysierten Themen sind wohl auch noch zwei Jahre später gültig. Wiedergelesen.
Einen denk- und fragwürdigen Jahrestag, den Beginn der „Flüchtlingskrise“ im September 2015, ließ Hanspeter Schmitt über die wiederholten Forderungen nach einer Wertedebatte in den deutschsprachigen Ländern nachdenken. Eine solche Wertedebatte müsste den komplexen ethischen wie interkulturellen Herausforderungen entsprechen. Wiedergelesen von 2016.
Papst Franziskus beklagt, nicht nur bei seinem Besuch auf Lampedusa, eine „Globalisierung der Gleichgültigkeit“, wir haben uns an das Leiden der Anderen gewöhnt, es ist nicht unsere Sache. Ein/e Christ/in darf sich aber nicht aus der Verantwortung stehlen, glaubt Martin Wrasmann und plädiert für einen Haltungswechsel.
Europa steht vor Richtungsentscheidungen. Das Schweigen der Intellektuellen angesichts der Krise Europas nahm Walter Lesch bereits 2016 zum Anlass einer Überprüfung der Europäischen Idee(n) und vom Europa-Projekt. Wiedergelesen.
Rechtsextreme Gruppierungen und Bewegungen rücken immer stärker in den Fokus von Medien, Gesellschaft und Politik. Sebastian Pittl skizziert geschichtliche und ideologische Hintergründe und Wurzeln. Wiedergelesen von 2017.
Matthias Möhring-Hesse setzt sich mit dem „Kirchenpapier“ „Unheilige Allianz“ der AfD auseinander. Er zeigt auf, wie hier rechtspopulistisch agiert wird: durch Polarisierung, fundamentalistische Bibelauslegung und Monopolisierung der Wahrheit. Eine Herausforderung für die Kirchen.
Theologie ist auch dann, wenn sie nicht direkt politisch reflektiert, politisch. Saskia Wendel hat sich in einem Beitrag […]
Die Beschäftigung mit Friedrich Nietzsche zeichnet Hans-Walter Ruckenbauer in Entwicklungsschritten nach und fragt nach dessen Impulsen für gesellschaftliche Fragen der Gegenwart.
Der Evangelische Kirchentag gehört seit 1949 zu den großen protestantischen Institutionen, die Plattformen für gesellschaftliche und kirchliche Diskussionen bietet und teilweise über 100.000 Teilnehmer*innen für Gottesdienste, Diskussionen, Vorträge und Bibelarbeiten zusammenbringt. Neben den wechselnden Kirchentagspräsident*innen steht mit Prof.in Dr. Julia Helmke eine Theologin an der Spitze der Zentrale des Kirchentages in Fulda.
Ein Interview von Wolfgang Beck
Unter Donald Trump verändern sich die Zusammensetzungen religiöser und politischer Verschränkungen. Der unliebsame Erlöser erweist sich selbst als unberechenbarer Mitspieler. Andreas G. Weiß zur anstehenden Midterm-Wahl in den USA.
Im Vorfeld der Jahrestagung des Nachwuchsnetzes Dogmatik und Fundamentaltheologie zum Thema „Religion und Politik“ plädiert Franca Spies dafür, dass Religionen sich auf den säkularen Staat einlassen.
Eine absolut nachdenkenswerte Ausstellung zu den Schüler*innenprotesten 1968-1972, die ihren Ursprung bereits in den mutigen Regelverstößen Einzelner in den 1950er Jahren hatten, ist noch bis 28. Oktober 2018 in Nürnberg zu sehen.