Krisen sind außergewöhnliche Zeiten, weil sie Schlaglichter auf Zusammenhänge werfen, die Vergessenes, Verdrängtes und Verschämtes offenbaren. Die Corona-Krise offenbart eine Pastoralmacht, die der Staat hat und derzeit auch stark beansprucht, die allerdings auch die Kirche beansprucht, aber gerade derzeit nicht hat.
Staat
Wie soll sich der Staat gegenüber den Religionsgemeinschaften in Zeiten religiöser Individualisierung und Pluralisierung verhalten? Aus der Schweizer Perspektive, aber mit Relevanz auch für andere religionsrechtliche Situationen reflektiert Daniel Kosch, Generalsekretär der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz, die vielfältigen Implikationen des Anerkennungsbegriffs.
Daniel Kosch mit einem Leserbrief zum Beitrag von Stephan Schmid-Keiser: „Zum gestörten Verhältnis von Staat und Religion“.
Und dann eine Replik von Stephan Schmid-Keiser (21.2.2018).
Beim Begräbnis des französischen Rockidols Johnny Hallyday verwischen die Grenzen von katholischer Kirche und laizistischem Staat. Ausgerechnet am Tag der Laizität ist Präsident Macron versucht, mit einem Weihwedel zu segnen. Das wurde akzeptiert, weil es eigentlich um etwas Größeres ging: die säkulare Religion der Populärkultur. Von Isabelle Jonveaux.
Wie sieht ein bekenntnisunabhängiger religionsbezogener Unterricht in kirchlicher Verantwortung aus? Kuno Schmid über die geglückte Zusammenarbeit zwischen Kirchen und Staat bei der Umsetzung des neuen Lehrplans an der öffentlichen Schule im Kanton St.Gallen.
Welche Rolle kommt staatspolitischen und staatsrechtlichen Aspekten innerhalb der sozialethischen Migrations- und Integrationsdebatte zu? Wie verhalten sich Gerechtigkeit und Nächstenliebe zueinander? Dass die zeitgenössische Sozialethik blind ist für die Relevanz des Staates, behauptet Axel Bernd Kunze. Ein Zwischenruf zur gerade stattfindenden Jahrestagung der deutschsprachigen Sozialethiker_innen in Berlin.
Die Relevanz der Theologie ist keine Selbstläuferin. Für Marcello Neri hängt ihr Überleben davon ab, ob ihr eine Neu-Verortung gelingt.
Die Verhältnisse zwischen Kirche, Staat und Gesellschaft sind dynamisch. Daniel Kosch reflektiert Impulse des Konzils zur Orientierung in diesem weiten Feld.