Der Feldzug Putins gegen die Ukraine macht sprachlos. Die Bibel kennt eine Sprachform für Entsetzen und Überforderung: die Klage. Christina Kumpmann sondiert deren Möglichkeiten und Grenzen.
Klage
In Krisen haben die Kirchen nicht nur die vielfach geforderten Deutungen, sondern auch rituelle Ausdruckmöglichkeiten als Ressource zur Bewältigung. Seit zehn Wochen feiern die Kirchen in Leipzig gemeinsam mit dem Institut für Praktische Theologie „Klagezeit. Hören, Schweigen, Beten in Zeiten der Pandemie“. Eine Reflexion über die bisherigen Erfahrungen.
Ist Kirche wirklich vor allem dazu da, Menschen Trost und Kraft zu geben? Wo dies das Hauptziel ist, gehen die Klage, das Aushalten der Widersprüche und das Mit-Teilen der Trostlosigkeit verloren. Von Kerstin Menzel.