… fragen sich u.a. Rainer Bucher und darauf bezugnehmend Birgit Hoyer – nicht nur am und nach dem Katholikentag. Zwei Antwortversuche.
Säkularität
Rund um Ostern hat die Inszenierung „Die Passion“ auf RTL in den Feuilletons und sozialen Medien für heftige, hochemotionale Diskussionen gesorgt. Mirella Klomp hat „The Passion“ in den Niederlanden in den letzten Jahren empirisch erforscht. Mit etwas Abstand zu den Debatten spricht sie über die Präsenz von Religion in einer säkularen Gesellschaft und Gottes Spiel mit den Menschen.
Wenige Monate vor seinem Tod bin ich den „Entleerten Geheimnissen“ von Tiemo Rainer Peters begegnet. Seither erfüllen mich seine nachdenk:baren Worte im Immer-wieder-Lesen.
Wie sieht es angesichts von religiös motiviertem Terror mit dem Verhältnis von Religion und Staat bzw. Öffentlichkeit aus? Die beiden Theologen Alois Halbmayr und Josef Mautner plädieren für ein Kooperationsmodell. Es brauche die bunten und vielfältigen Räume gelebter Zusammenarbeit.
Die türkische Grenzöffnung für Flüchtlinge stellt eine Zerreißprobe für die europäischen Länder dar. Sigrid Müller plädiert für einen neuen Gleichheitsdiskurs. Es braucht einen Blick auf das Gemeinsame und den Verzicht auf vorschnelle Etikettierung, um Spannungen im Innern Europas und an den Außengrenzen aufzulösen.
Das Verhältnis zwischen Religionsgemeinschaften und den Menschenrechten war schon immer ambivalent: Verträgt sich das Prinzip der Religionsfreiheit mit dem Wahrheitsanspruch der monotheistischen Religionen? – Der bekannte Religionssoziologe Hans Joas, Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin, widerspricht in diesem Zusammenhang einer viel diskutierten These von Jan Assmann: «Ein religiöser Wahrheitsanspruch ist als solcher nicht mit Gewaltbereitschaft verbunden», meint Joas. Benno Bühlmann sprach mit Hans Joas anlässlich einer internationalen Tagung zum Thema «Menschenrechte und Religionen» an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern.
Kaum ein Viertel aller Ehen wird heute nach kirchlicher Tradition geschlossen; weniger als die Hälfte aller Kinder kirchlich getauft. Ist die kirchliche Ritual- und Kasualpraxis ein Auslaufmodell? Emilia Handke stellt alternative Überlegungen vor.
Am 3. Januar, dem Namen-Jesu-Fest, geht Julia Knop der Bedeutung unserer Vornamen auf die Spur.
Es gibt Alternativen. Das ist eine Grundbedingung heutiger Existenz. Julia Knop beobachtet im adventlichen Geschehen das Nebeneinander und die Gleichzeitigkeit verschiedener Welten und Lebensweisen.
Religiöse Sprache kann ein Hort von Missverständnissen sein. Doch wie wird Gott zur Sprache gebracht, ohne ihn zu benennen? In der Tradition der Negativen Theologie schlägt Stefan Silber eine Sprache des Schweigens, der Beziehung, der gelebten Praxis vor.
Mit dem neuen Buch von Saskia Wendel und Judith Könemann kommt die Theologie aus dem Quark eigener Fach- und Publikationsgrenzen. Ob das gut geht? Michael Schüßler hat in das überraschende Fundstück schon mal reingelesen.
Implizite Theologie in der Popmusik – kann das auch explizite Kirchenchristinnen und Kirchenchristen inspirieren? Christian Bauer meint: ja. Und er demonstriert dieses Potenzial an einem Liedtext der britischen Band Mumford and sons, in dem der Unterschied von „sky“ und „heaven“ eine wichtige Rolle spielt.
Gott im Osten? Ostdeutschland ist ein theologisches Zukunftslabor. Christinnen und Christen leben dort als Minderheit in einer nicht nur multireligiösen, sondern auch multisäkularen Gegenwart. feinschwarz.net fragt in einer dreiteiligen Reihe nach, wie dieser gesellschaftliche Kontext die Theologie verändert. Heute berichtet der Fundamentaltheologe und Taekwon-Do-Schulleiter Florian Bruckmann aus Dresden.
feinschwarz.net dokumentiert Norbert Mettes Statement auf dem Symposion „Bildung – Gesellschaft – Religion“ am 24. Januar 2015 in der Karl Rahner Akademie in Köln aus Anlass des 80. Geburtstags des einflussreichen Theologen und Pädagogen.
„Ein Friedenspreisträger soll nicht zum Krieg aufrufen. Aber darf er zum Gebet aufrufen?“ Diese Frage hat sich Navid Kermani in seiner Rede vergangenen Sonntag in der Frankfurter Paulskirche selbst gestellt. Was dann kam, ist ebenso umstritten wie symbolträchtig. (Michael Schüßler)