I.
Vor 10 Jahren startete feinschwarz als etwas verwegenes Projekt einiger universitärer Theolog:innen mit katholischem Hintergrund. Dass es heute, zehn Jahre danach, immer noch existiert, war nicht zu erwarten. Umso mehr freut es uns. Dass wir uns dabei im Redaktionsteam wie in der Autor:innenschaft in den evangelischen Bereich hinein erweitern konnten und vielfältig bleiben, das macht uns zufrieden.
Zuerst und zuvorderst haben wir allen zu danken, die feinschwarz lesen, allen, die für feinschwarz schreiben, allen, die sich für feinschwarz engagieren. Es bestand und besteht offenkundig Bedarf an solch einem Medium.
Dankbar sind wir aber auch für die inspirierende Zusammenarbeit als Redaktion und in den Monatsredaktionsteams. Ohne die Freude und den Spaß an der ganzen Sache hätten wir sicher keine 10 Jahre geschafft. Und es ist großartig, dass neue Formate wie fs.science oder der podcast „dieseseineleben“ so gut angenommen wurden.
II.
Seit 2015 hat sich vieles verändert und manches verschärft: die weltpolitische Lage mit dem Aufstieg autoritärer Herrschaftsformen und ihren Kriegen, die innenpolitische Lage mit dem Aufstieg des Rechtspopulismus und seiner Demagogie, die mediale Lage mit ihren unabsehbaren Dynamiken, die Lage der katholischen Kirche mit dem rapiden Vertrauensverlust durch den Missbrauchskandal und den Aufstieg religionsdesinteressierter Lebensstile.
Dass diese Kirche während vieler der letzten Jahre einen Papst hatte, der in seinen Worten endlich konsequent mit der konstantinischen Machttradition brach, es aber nicht schaffte, dies auch institutionell umzusetzen: Auch das verschärfte die Lage, denn es weckte Hoffnungen, die sich bislang nicht erfüllten.
Feinschwarz bewegt sich im thematischen Dreieck von Gesellschaft und Politik, Kirche und Religion, Kunst und Kultur. In all dem braucht es die Ermutigung des Christlichen, braucht es die Entdeckung einer – vielleicht anonymen – christlichen Praxis, entsteht oft experimentell eine neue Sprache. Feinschwarz will und wird hier weiter eine Stimme sein.
III.
Wir freuen uns, wenn wir eine Hilfe sein könnten für jene, die konkrete Anregungen suchen wie für jene, die grundlegende Reflexionen erhoffen. Denn sowohl die Schätze der christlichen Tradition(en) wie der Reichtum der Praktiken sind es wert, verbreitet zu werden. Es ist auch notwendig.
Deswegen werden wir weitermachen und das mit einer erweiterten Redaktion. Seit einigen Monaten schon arbeitet Jonas Maria Hoff bei uns mit, ab diesem Herbst auch Marianne Heimbach-Steins und Regina Elsner. Wir freuen uns darüber!
Bleiben Sie uns verbunden.
Die Redaktion von feinschwarz.net