Zum Beitrag von Andreas Odenthal, Bitte nicht berühren, hat das Erzbistum Berlin eine Erwiderung verfasst.
ERINNERUNG AN DIE URSPRÜNGLICHE ENTGRENZUNG
Die jüngst auf „feinschwarz“ geäußerten Gedanken von Herrn Prof. Odenthal zur Sankt Hedwigs-Kathedrale in Berlin verdienen sicher zu gegebener Zeit eine ausführliche kritische Würdigung. Hier sei nur ein Aspekt zum Thema „Bitte nicht berühren“ hinzugefügt.
Spricht man angesichts der Sankt Hedwigs-Kathedrale von Entgrenzung, so ist zu unterscheiden, ob von Grenze oder Barriere oder gegebenenfalls von beidem die Rede ist. Wichtiger aber ist, an die ursprüngliche Entgrenzung zu erinnern, die von Gott selbst ausgeht. Bedeutet schon die Schöpfung eine Entgrenzung Gottes, so sind Menschwerdung und Kreuzigung die äußerste Form von Gottes Selbstentgrenzung. Unsere Kirche muss sich, will sie diesen Gott sakramental darstellen, immer wieder selbstkritisch fragen, ob sie nicht durch Theologie und Tradition manche Grenzen aufgezeigt und Barrieren errichtet hat, die mit der Menschwerdung und Kreuzigung unvereinbar sind.
P. Manfred Kollig SSCC, Generalvikar