Vom 9–11.3.2022 trafen sich (theologische) Expert:innen in Landau zu einer internationalen Konferenz. Katharina Peetz mit einem aktuellen Tagungsbericht.
Klimawandel
Beim Klimawandel stößt die menschliche Gestaltungskraft an ihre Grenzen. Technische Instrumente und politische Maßnahmen können den sozialen Wandel nicht so vollumfänglich gestalten, dass der Klimawandel aufzuhalten wäre, meint die Umweltsoziologin Birgit Peuker. Dennoch ist der Glaube weit verbreitet, der Mensch könne alles tun, er müsse es nur wollen.
Die „Christians For Future“ nehmen die Kirchen und ihre Leitungen in den drängenden Entscheidungen der Klimadebatte in die Pflicht und werden von Georg Sauerwein und Edith Wittenbrink vorgestellt.
Es ist Schöpfungszeit und gleichzeitig das Jubiläum der globalen Klimastreiks im letzten September. Zeit für einen tieferen Blick, meint Georg Sauerwein. Wie erlebt er als Theologe die Klimagerechtigkeitsbewegung und wie steht es um das Handeln der Kirchen?
Wie die Zukunft angesichts von vielfältigen Herausforderungen in den nächsten Jahrzehnten verantwortlich gestaltet waren kann, hat in den letzten Tagen deutschlandweit viele Menschen beschäftigt. Clara-Luisa Weichelt vom Hilfswerk Misereor berichtet vom gemeinsamen Ringen um eine gemeinwohlorientierte Gestaltung der Gesellschaft.
Nach der Entstehung kognitiver Dissonanzen in der Covid-19-Pandemie fragt die Philosophin Ana Honnacker vom Forschungsinstitut für Philosophie Hannover. Die verweigerte Einsicht als Abwehrreaktion ist ein Massenphänomen, weil die Realität immer wieder unfassbar ist und aufgrund ihrer Komplexität überfordert. Es braucht Raum für den Glauben an die furchterregende Wirklichkeit.
An den Landtagswahlen in Berlin und Brandenburg fokussieren sich wesentliche Fragen der Wahrnehmung gegenwärtiger politischer Kultur. Und: die Frage, wie sich Klimaschutz in Kohleregionen in konkreten, lebensfreundlichen Strukturwandel umsetzt. Zwei weitere Beiträge, von Ulrike Menzel und Burkhard Behr.
Immer neue Hitzerekorde zeigen: Die Erderwärmung schreitet ungebremst voran. Historische Hintergründe und sozialethische Analysen von Jochen Ostheimer.
Ausgehend vom „terrestrischen Manifest“ von Bruno Latour zeigt der evangelische Theologe Simon de Vries einen sehr persönlichen Weg der „Rettung der Erde“: eine vorsichtige Annäherung an die Erde selbst.
Die Zukunft scheint nicht mehr als das euphorisch-optimistische Feld von Planungen und Hoffnungen, sondern als Bedrohung. Dabei bemerkt Jochen Ostheimer, dass die Warnungen von Jugendlichen darauf beruhen, dass sie das Wissen der Erwachsenen ernst nehmen.
Die Schüler*innen-Streiks „Fridays for Future“ sind großartig und umstritten: Was ist mit Schulpflicht? Wem nutzt die Welle an Sympathie? Wer lässt sich wachrütteln? Ein theologischer Kommentar von Michael Rosenberger.
In den vergangenen Wochen haben vier Städte den Klimanotstand ausgerufen. Stadtbewohner*innen sind die Hauptbetroffenen des Klimawandels. Aber Christinnen und Christen können aktiv an der Zukunftsfähigkeit der Stadt mitarbeiten. Von Martina Bär.
Gegen die zur Normalität gewordene Zerstörung und Spaltung setzt Nora Steen die Hoffnung, dass die Menschen doch dazulernen können.